Informationen zur geplanten Operationen

Am Operationstag

Ausführliche Informationen zum Ablauf des Operationstages während der Narkose/Operation/Zahnbehandlung.

Bei Ihrem Tier besteht (zum Beispiel) der Verdacht auf ein Zahn-, Mund-, Nasen-, Ohren- oder Kieferproblem?! Dann sollte durch eine umfassende Untersuchung von Zähnen, Kieferknochen und Kopf festgestellt werden worum es sich genau handelt, denn nur so kann auch zielgenau therapiert werden! Rund 60 % eines Zahnes liegen „unterirdisch“, d.h. mehr als die Hälfte eines Zahnes sind von Kieferknochen und Weichteilgewebe umfasst und bedeckt und so der klinischen Untersuchung nicht zugänglich. Daher wird in einer spezialisierten Praxis nicht nur von außen auf die Zähne geschaut, sondern die ganze Region und ihre Nachbarschaft wird systematisch erfasst und untersucht. Denn Zähne können auch Probleme im Kieferknochen, in den Kieferhöhlen, in der Nase, den Augenhöhlen oder den Nasennebenhöhlen machen – und das ist nicht schön!

Der prinzpielle Ablauf einer solchen umfassenden Untersuchung mit der notwendigen intensiven Überwachung und Versorgung des Patienten bei solchen diagnostisch/therapeutischen Eingriffen ist sehr ähnlich. Daher möchten wir Sie mit dieser Übersicht darüber informieren, wie ein solcher Tag der Untersuchung und anschließender Therapie für Sie und Ihr Tier abläuft und was genau geschieht. Die jeweilige Behandlung richtet sich dann nach den festgestellten Grundproblemen. Sie ist so individuell wie diese und kann hier also nicht beispielhaft beschrieben werden.

Hunde und Katzen müssen am Tag der Narkose nüchtern sein! Das heißt, sie dürfen in den letzten 6 Stunden vor der Narkose nicht mehr essen. Das Trinken von Wasser ist jederzeit erlaubt, auch noch kurz vor dem Termin. Katzen werden zum Termin im Katzenkorb von unseren Mitarbeitern entgegengenommen. Dort ist es bequem, es riecht nach daheim und die Tiere fühlen sich meist sicher. Sollte das nicht so sein, sprechen Sie uns bitte an. Hunde sind in der Regel aufgeregter als Katzen und nicht in eine Box geschützt.

Nach einer Untersuchung auf Narkosefähigkeit erfolgt dann zunächst eine Injektion mit einem Beruhigungsmittel. Zusätzlich erhalten Patienten, bei denen auch ein Zahn gezogen oder bei denen eine andere Operation durchgeführt werden muss, mit dieser ersten Injektion auch ein beruhigendes Schmerzmittel. Nach circa fünf Minuten, vielleicht nach einem kleinen Spaziergang über den Praxisparkplatz, ist dann auch ein vorher aufgeregter Hund vollkommen entspannt und ohne Angst. Jetzt erst übernehmen wir Ihren Hund.

Wenn wir Ihren Patienten übernommen haben, können Sie an der Anmeldung einen Termin zur Abholung ihres Tieres ausmachen. Gerne rufen wir Sie auch direkt nach Beendigung der Untersuchung bzw. des Eingriffes an, berichten über den Verlauf und besprechen dann, wann abgeholt werden kann. Dazu brauchen wir eine aktuelle Telefonnummer, unter der Sie tagsüber erreichbar sind.

Für Ihr Tier geht es jetzt wie folgt weiter: Wir scheren die Haare am Arm, legen einen venösen Zugang und schließen eine Infusion an. So können wir Ihrem Tier jederzeit und wirksam Medikamente und Flüssigkeiten zukommen lassen, was den Blutdruck und die Kreislauf- und die Nierenfunktion unterstützt. Dann wird mit einem nur sehr kurz wirkenden Medikament intravenös, langsam und nach Bedarf des Patienten die Narkose eingeleitet. Zugleich bekommen die Patienten zwei zusätzliche Schmerzmittel injiziert, werden auf einem beheizten Wärmebett gelagert und bis auf den Kopf zugedeckt um einem Temperaturverlust während der Narkose vorzubeugen.

Im nächsten Schritt werden die Atemwege gesichert. Eine Quasi-Verlängerung der Luftröhre (Intubation) verhindert einen Mangel an Atemluft und die Gefahr des Einatmens von schädlichen Dingen (Aerosole, Gase, Flüssigkeiten, Feststoffe) während der Narkose bzw. bei einer Zahnbehandlung. Eine längere Fortführung und Vertiefung der Narkose erfolgt dann über den Anschluss an ein Inhalationsnarkosegerät und über eine Inhalationsnarkose mit Sauerstoff (ca. 99%) und Narkosegas (ca. 1 %). Der Vorteil für den Patienten ist u.a., dass die zur Narkose notwendigen Medikamente nicht mehr gespritzt und dann vom Körper aufwändig wieder abgebaut werden müssen. Die Medikamente werden innerhalb von kürzester Zeit wieder ab geatmet und belasten den Patienten dann nicht mehr. Zugleich ist seine Versorgung mit Sauerstoff jederzeit gesichert. In der normalen Atemluft befinden sich nur rund 23 % Sauerstoff. Das frische Narkosegas besteht aber zu 99 %, bei der Ausleitung der Narkose sogar zu 100% aus Sauerstoff! Die Vitalfunktionen (wie Pulsfrequenz, Atemfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffversorgung, Körperinnentemperatur, Narkosetiefe) werden über Monitore permanent überwacht und zugleich verfolgen wir das sogenannte „Vier-Augen-Prinzip“. Es kümmern sich immer zwei ausgebildete Fachkräfte gleichzeitig um Ihr Tier! Erst, wenn der Patient gut schläft und vollkommen abgesichert ist, erfolgt (im Falle einer Zahnbehandlung) die Professionelle Zahnreinigung.

Mit Handinstrumenten, mit Ultraschall und einem weiteren Spezialgerät (einer Art sanftem „Sandstrahler“) werden Zahnstein und Zahnbeläge entfernt. Dann erfolgen zwei verschiedene Polituren (fein und sehr fein) um möglichst spiegelblanke Zahnoberflächen zu hinterlassen, damit sich zukünftig möglichst wenig Zahnstein neu entwickelt und die Zähne möglichst effektiv geputzt werden können! Jetzt, nach vollständiger Reinigung des Gebisses, wird jeder einzelne Zahn gesondert und ausführlich untersucht. Durch Anschauung jeder Seite (Adspektion), durch Abtasten und Abfühlen (Palpation) und durch Sondierung jedes Zahnes an 6 festgelegten Punkten (Sondenpalpation) wird der Gesundheitszustand eines jeden Zahnes im sichtbaren Teil der Zahnkrone und des Zahnfleisches erfasst. Beim Hund sind das 42 Zähne, bei der Katze sind es 30 Zähne.

Im Verdachtsfall oder bei Abweichungen vom Normalzustand fertigen wir zur weiteren Diagnostik dentale Röntgenaufnahmen des betroffenen Zahnes, des Kieferabschnittes oder auch des ganzen Kiefers an. Je nach Notwendigkeit röntgen wir auch den Kopf und die Kiefer-, die Nasen- und die Nasennebenhöhlen oder wir führen, wo notwendig, eine Digitale Volumentomographie, das ist ein hochauflösendes 3-D-Röntgenverfahren (auch Cone Beam CT oder HD-CT genannt) durch. Denn auch in Bereichen, die dem klassischen Zahnröntgen nicht zugänglich sind, können kranke Zähne massive Probleme hervorrufen.

Bei Katzen, denn bei dieser Tierart liegt definitiv ein Großteil aller Zahnprobleme UNTER dem Zahnfleischrand, röntgen wir routinemäßig alle Zähne und den ganzen Kiefer mit mind. 8 Röntgenaufnahmen oder fertigen einen 3-D-Scan an. Ergibt die spezielle Untersuchung und das 2-D-Zahnröntgen oder die 3-D-Volumentomographie von Kiefer- und Kopfknochen, dass Zähne erkrankt sind, dann führen wir nach Möglichkeit sofort, das heißt in gleicher Narkose, eine entsprechende Behandlung durch. Ist das nicht möglich, z.B. weil eine Entzündung noch zu stark ist, dann wird durch eine medikamentöse Behandlung zunächst die Entzündung symptomatisch zurück geführt und die ursächliche Behandlung erfolgt dann zur Sicherheit Ihres Tieres in einem neuen Termin mit einer neuen Narkose.

Zur Zahnbehandlung wird zunächst eine Leitungsanästhesie des betroffenen Kieferabschnittes durchgeführt. Dadurch, und durch die schon erfolgte Schmerztherapie, können wir die Patienten schmerzfrei behandeln und zugleich die Inhalationsnarkose sehr oberflächlich und damit auch über eine sehr lange Zeit überaus schonend und wenig belastend aufrecht erhalten. Die eigentliche Behandlung ist dann abhängig von der Art und dem Umfang der Erkrankung des jeweiligen Zahnes oder von der Art anderer festgestellter Probleme. Es können einzelne oder mehrere Zähne betroffen sein. Auch bei Erkrankungen des Zahnhalteapparates, die sehr häufig sehr versteckt sind, führen wir, soweit möglich und sinnvoll, eine entsprechende Behandlung durch.

Bei weitgehenden Schädigungen von Zahn oder Zahnhalteapparat führen wir, im Interesse Ihres Tieres, keine Zahnbehandlungen mehr durch, sondern entfernen die nicht mehr zu erhaltenden Zähne operativ. Damit, mit der unter Umständen weiterführenden Diagnostik (Dentales 2-D-Röntgen und 3-D-Röntgen/DVT) und einer entsprechenden Behandlung (wie zum beispiel das Ziehen von Zähnen) müssen Sie als Tierhalter einverstanden sein!

Wir versichern, dass nur solche Diagnostikverfahren, Behandlungen und Extraktionen durchgeführt werden, die medizinisch absolut notwendig und sinnvoll sind. Und selbstverständlich ziehen wir niemals Zähne, die gesund oder sinnvoll behandelbar erkrankt sind! Wir entscheiden in der Operation für Ihr Tier!

Während dieser Zeit und in der Aufwachphase wird Ihr Tier wie oben beschrieben intensivmedizinisch betreut und ständig klinisch durch unsere Mitarbeiterinnen und durch Monitore, die permanent die Vitalfunktionen checken, überwacht. Auch bleibt es bis zum vollständigen Erwachen im Wärmebett. Erst wenn der Patient in Ruhe erwacht und wieder fit ist, kann er wieder nach Hause. Er wird dann entweder von Ihnen zum vorher vereinbarten Termin abgeholt oder wir rufen Sie an. Direkt vor der Abholung wird Ihr Tier noch einmal nachuntersucht und eine Ärztin oder ein Arzt beantwortet Ihre Fragen und erklärt Ihnen, welche Behandlungen durchgeführt wurden und was im weiteren Verlauf zu beachten ist.

Kontakt

Tierärztliche Kleintierpraxis
Claus Meyer
Reststrauch 187
41199 Mönchengladbach

Tel. 02166 - 60 16 77

Terminsprechstunde
Mo. - Fr.:  08 - 16.30 Uhr
Bitte vereinbaren Sie einen Termin

Notfälle behandeln wir natürlich ohne Rücksicht auf Termine oder Sprechzeiten.

Impressionen aus der Praxis

Auszeichnungen

Jameda 2022 - in den Top 5 der Tierärzte in Mönchengladbach